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    Wildbienen kleine Helden

    Wildbienen – kleine Helden, große Wirkung: Wie wir sie schützen können

    Wenn von Bienen die Rede ist, denken viele zuerst an Honig, Bienenstöcke und Imker. Doch wussten Sie, dass rund 80 % der heimischen Bienenarten keine Honig produzieren? Die Rede ist von Wildbienen – und sie brauchen unsere Hilfe.

    Was sind Wildbienen?

    Wildbienen sind faszinierend vielfältig: In Deutschland gibt es über 560 Arten. Anders als die bekannte Honigbiene leben die meisten von ihnen nicht in Staaten, sondern als Einzelgänger – man spricht von solitär lebenden Bienen. Sie bauen ihre Nester in Sandböden, Mauerritzen, Totholz oder Pflanzenstängeln. Jede Art hat ihre eigenen Vorlieben und ist oft auf ganz bestimmte Pflanzen spezialisiert.

    Wildbienen vs. Honigbienen – was ist der Unterschied?

    Während Honigbienen in Völkern leben, Honig produzieren und vom Menschen gezielt gehalten werden, sind Wildbienen auf sich allein gestellt. Sie produzieren keinen Honig, leisten aber genauso – wenn nicht sogar mehr – Bestäubungsarbeit. Manche Wildbienenarten bestäuben Pflanzen, die Honigbienen gar nicht erreichen können. Ohne Wildbienen gäbe es viele Obst- und Gemüsesorten nicht in der Fülle, wie wir sie kennen.

    Warum brauchen Wildbienen unsere Hilfe?

    Wildbienen sind bedroht. Der Rückgang naturnaher Lebensräume, der Einsatz von Pestiziden und das Verschwinden von Blühpflanzen machen ihnen das Leben schwer. Viele Arten finden schlicht keinen Ort mehr zum Nisten oder keine passende Nahrung.

    Doch die gute Nachricht ist: Jeder Garten, jeder Balkon, jede kleine Fläche kann ein Paradies für Wildbienen sein.


    5 einfache Tipps, wie Sie Wildbienen unterstützen können

    1. Ein Bienenhotel aufstellen

    Ein selbst gebautes oder gekauftes Bienenhotel bietet vielen Arten einen idealen Nistplatz. Wichtig:

    Aufbau nach Süden oder Südosten, witterungsgeschützt.

    Nicht in den Schatten hängen – die Sonne ist wichtig für die Entwicklung der Brut.

    Verwenden Sie unbehandeltes Hartholz mit sauberen Bohrlöchern (3–9 mm Durchmesser) oder hohle Pflanzenstängel wie Bambus.

    2. Blühende Vielfalt pflanzen

    Wildbienen brauchen Nahrung – und zwar möglichst von Frühling bis Herbst. Besonders beliebt sind:

    Wildpflanzen wie Natternkopf, Wiesensalbei, Margerite

    Kräuter wie Thymian, Lavendel, Borretsch

    Frühblüher wie Krokusse und Schneeglöckchen Achten Sie auf ungefüllte Blüten – nur sie bieten Pollen und Nektar.

    3. Nistplätze schaffen

    Lassen Sie im Garten auch mal eine Ecke „unaufgeräumt“:

    Sandige, offene Stellen

    Altes Totholz

    Steinhaufen oder Trockenmauern

    Viele Wildbienen nisten im Boden oder in Holz – das Versiegeln aller Flächen raubt ihnen den Lebensraum.

    4. Auf Pestizide verzichten

    Chemische Mittel zur Schädlingsbekämpfung schaden nicht nur Schädlingen, sondern auch nützlichen Insekten. Verzichten Sie möglichst ganz auf Pestizide und greifen Sie auf natürliche Alternativen zurück.

    5. Regionale Pflanzen bevorzugen

    Heimische Wildbienen haben sich über Jahrtausende an regionale Pflanzen angepasst. Exotische Zierpflanzen sind oft nutzlos für sie – sie liefern keinen oder nur schwer zugänglichen Nektar.

    Fazit: Kleine Taten mit großer Wirkung

    Wildbienen sind stille Helden der Natur – und sie brauchen uns. Schon mit einfachen Mitteln kann jeder helfen, ihren Lebensraum zu erhalten und zu fördern. Ob durch ein kleines Bienenhotel auf dem Balkon oder einen blühenden Streifen im Garten: Wer Wildbienen schützt, bewahrt ein Stück Vielfalt und Zukunft.

    Gruß Holger